PA-Lautsprecher: HiFi-PA 10/2

Selbstbau eines PA-Lautsprechers mit der Klangqualität eines HiFi-Lautsprechers.

vom Freitag, 5.August 2022

Nachdem wir einige Erfahrungen mit dem Bau der Brüllwürfel sowie der günstigen Tricky (aktuell undokumentiert) sammeln konnten, haben wir uns als nächstes ein etwas Anspruchsvolleres, die HiFi-PA 10/2, vorgenommen. Es handelt sich hierbei um einen Lautsprecher mit der Klangqualität eines HiFi-Lautsprechers, jedoch mit der Durchsetzungsfähigkeit eines PA-Lautsprechers, wofür diese letzlich gedacht ist. Als Ausgangspunkt haben wir uns an der Anleitung aus einer HiFi-Zeitschrift orientiert.

Die Planung

Bevor wir jedoch mit dem Bau beginnen konnten haben wir uns die Pläne zunächst genaustens angesehen und begonnen das Gehäuse mit einigen Modifikationen in Bezug auf den Bauvorschlag nach unseren Vorstellungen im CAD zu entwerfen. Aus dem erstellten CAD-Modell konnten wir nun die präzisen Maße entnehmen und für die etwas aufwendigen Bearbeitungen als Basisdaten für eine Fertigung mittels CNC-Technik verwenden. Das Fräsen der entsprechenden Ausschnitte für die Chassis bzw. das Bassreflexrohr mittels CNC hat ein lokaler Casebauer für uns übernommen - vielen Dank nochmal an dieser Stelle!


Der Gehäusebau

Nachdem nun alle benötigten Teile zugeschnitten und ausgefräst sind begann die Aufgabe die ganzen Teile zu sortieren und penibelst auf Basis des CAD-Modelles zu verleimen. Der Vorgang ging Stück für Stück von statten bis schließlich alle Teile fertig verleimt waren. Nun hieß es: schleifen, schleifen und nochmal schleifen bis wir die Grundlage für einen hochwertigen 2K-Lack (wie es sich für Lautsprecher in diesem Einsatzbereich gehört) geschaffen haben.

Die (richtige) Frequenz(weiche)

Während die Gehäuse in der Lackierung sind begannen die Arbeiten an der Frequenzweiche. Hierzu erstellen wir zunächst auf Grunddlage des Bauvorschlages einen Schaltplan, der als Grundlage für die zu bauenden Frequenzweichen dienen sollte: Frequenzweiche

Mit den nun ermittelten Listen wurde eine Stücklist erstellt und begonnen in den Unweiten der vorhandenen Bauteile nach den Richtigen für die Frequenzweihche gesucht. Fehlende Kondensatoren und Widerstände wurden nachgeordert. Die Spulen haben wir, da wir über einen guten Vorrat an Kupferlackdrähten und einer Spulenwickelmaschine verfügten selbst gewickelt und anschließend gemessen. Die dafür notwendigen (passenden) Spulenwickelkörper haben wir mit Hilfe eines CAD-Programmes entwerfen und anschließend mittels 3D-Druck selbst gefertigt. Sobald nun alle Bauteile für die Weichen vorhanden waren wurden die Schaltungen auf eine Lochrasterplatine aufgebaut.

Der Zusammenbau

Mit den fertigen Frequenzweichen und dem fertig lackierten Gehäusen kann der Zusammenbau beginnen. Zunächst wurden die Chassis probeweise in das Gehäuse gelegt um zu schauen, ob nach der Lackierung noch immer alles passt um ggf. frühzeitig nacharbeiten zu können. Da weiterhin alles sehr Passgenau ist wurde begonnen die Frequenzweichen in das Gehäsue zu schrauben, den Boxenflansch sowie den Lautsprecheranschluss einzubauen. Beim Einbau des Anschlusses sowie später der Chassis wurde ein spezielles Dichtband verwendet um zu verhindern, dass sich der Klang durch andere Öffnungen als die Gewünschten verändert.

Nachdem nun alles an Einbauten verbaut wurde konnte das Gehäuse gedämmt werden. Hierzu wurde das ungedämmte Gehäuse mit dem passenden Dämmstoff gefüllt und darauf geachtet, dass die entsprechenden Anschlussleitungen für die Chassis mit genügend Länge heraus schauen. Nun konnten auch endlich die Chassis final eingebaut werden und es kam endlich der Moment auf den wir alle sehnsüchtig gewartet hatten: Das Probehören!

Das Ergebnis

Image Und wir müssen schon sagen, wir sind nicht enttäuscht worden - diese Boxen halten was sie versprechen und hören sich einfach super an!

Wir wünschen viel Spaß beim Nachbauen.