Motivation
Wie ihr bestimmt bereits gelesen habt, habe ich vor einigen Jahren bereits einen DJ-Tisch selbst gebaut. Dieser hat auch schon merfach erfolgreich seinen Dienst getan. Doch zwischenzeitlich hat sich sowohl die von mir eingesetzte Technik verändert als auch die Anforderungen an einen Tisch in Bezug auf Transportabilität, Kompaktheit und Platzbedarf.
Anforderungen
Um die “neuen” Anforderungen zu sammeln habe ich mehrere Ansätze benötigt und dabei immer wieder neue Ideen durchgespielt und folgende Liste an Vorüberlegungen zusammengetragen:
- Was muss ich alles im Blick haben bzw. was muss in Reichweite angebracht sein?
- Bedienelemente:
- Controller
- Tablet oder Android-Pi? für XAir
- X-Touch o.ä. für XAir
- Maus
- Tastatur / Laptop
- ggf. Tastatur o.ä. für Lichtsteuerung
- Anzeigen:
- Hauptdisplay für Mixxx (oder Laptop)
- EventInformationsSystem (Pi)
- ggf. mit VU?!
- Lichtsteuerung
- Filebrowser/Zusatzinformationen/WishMySong bzw. Songwunschdisplay
- Spotify/Youtube Downloader (Internet vorausgesetzt)
- Sonstiges:
- Ablagefläche für:
- Handmikros
- Monitoring + KH
- Kopfmikro
- eingebaute Steckdosen
- eingebaute Aubeitsflächenbeleuchtung
- einfacher Anschluss an das Mixxcase
- ggf. eingebauter Switch/Router Raspberrys usw.
- Ablagefläche für:
- Bedienelemente:
Daraus ist schlussendlich die folgende Lite mit Anforderungen entstanden:
- Allgemeine Anforderungen
- Möglichst Platzsparend
- einfach Aufzubauen und zu zerlegen
- Kabelfürung in einem Tischbein
- Platz auf dem Tisch für:
- Controller (Mixtrack Platinum FX) (Abmessungen: 536 x 246 x 51 mm)
- Tablet als Bedienteil für das Mischpult (Behringer XAir)
- (optional) Tablet o.ä. für Lichtsteuerung
- (optional) Getränkeablage
- (optional) Schwanenhalslampe (liks/rechts/beides)
- möglichst dimmbar
- (optional) Antennenanschlüsse Funkstrecken (BNC)
- Laptop-Ablage auf 2ter Ebene (z.B. mittels Stahlrohren)
- Absurzgesichert und vor externen Berührungen geschützt
- Position wahlweise links, mitte oder rechts
- Anschluss nur über ein Thunderbolt-Kabel
- Platz am Tisch
- (optional) Getränkehalter
- (optional) Mikrofonhalter
- Seitlich, vorne, ggf. loch in tischplatte
- Kopfhörerhalter
- Hinten links oder rechts
- Anschlüsse für Mikrofon, Kopfhörer, …
- Hinten (Position offen)
- (optional) Antennenanschlüsse für Funkstrecken (BNC)
- Seitlich vom tisch
- Platz im Tisch
- Von “hinten” erreichbar, einfacher Ein- und Ausbau soll möglich sein
- ING - InEar Monitoring Funkstrecke (HalfSize)
- AKG - Funktstrecken (2x) (1/3 Size)
- Audio-Interface (Halfsize)
- Im Tisch verbaut
- Audio-Muticore-Anschluss zum Mischpult
- Thunderbolt-Docking-Station
- Stromverteilung (Anschluss per PowerCon)
- (optional) Lichtrechner (Pi oder J1900)
- (optional) WLAN-Router
- Von “hinten” erreichbar, einfacher Ein- und Ausbau soll möglich sein
- In einem Separaten Case verbaut
- Audio-Muticore-Anschluss zum Tisch
- Ethernet-Anschluss zum Tisch
- XAir - Digitalmischpult (verbinden mit stecker, einheit?) (19" Gerät, Höhe ca. 13cm)
Die Idee
Zunächst habe ich begonnen im CAD ein simples Modell des Tisches zu erstellen. Der Controller ist hier vereinfacht als zwei Boxen dargestellt. Für den Rahmen habe ich in dem Entwurf zunächst auf 24x48mm Holz zurück gegriffen. Das Gesamte Modell hat eine fertige Breite von ca. 100cm (=1m), eine Tiefe von ca. 40cm und eine Hähe von ca. 15cm. Zwischen dem Ramen ist im hinteren Bereich genügend Platz um 1HE Geräte zu montieren (Funkstrecken, Audio-Interface). Die Beine sollen von unten in das Gestell geschoben und mit Schrauben o.Ä. die eine schnelle Montage und Demontage ermöglichen befestigt werden.
Die erste Idee stellte sich jedoch im weiteren Planungsverlauf als in mehreren Punkten problematisch dar:
- Der Tischaufbau ist durch die 48er Höhe der Rahmenkosntruktion selbst ziemlich hoch.
- Das passende Rahmenholz habe ich nicht mehr vor Ort.
- Befestigung der 4 Tischbeine kompliziert im Aufbau.
- Die 4 Tischbeine sehen bei den geringen Ausmaßen des Tisches optisch fragwürdig aus.
Also wurde die Idee insoweit überarbeitet, dass anstelle der Rahmenkonstruktion die Platte selbst aus mehreren Schichten 18mm Multiplex hergestellt wird. Dies hat weiter den Vorteil, dass die Ränder der Multiplexplatten später schön geschliffen und mit Klarlack lackiert werden können und somit ein besonderes Finish geben. Von 4 Tischbeinen wurde auf eine zentrale Säule umgeschwenkt die noch immer genügend Platz für die Kabelführung bietet, den Arbeitsaufwand (wenn die Multiplexseiten wieder optisch herausgearbeitet werden) minimieren und auch die Befestigung an den Tisch vereinfacht wird. Etwas mehr Aufwand ergibt sich bei dieser Konstruktion jedoch für den eigentlichen Fuß bzw. das “Fußgegengewicht” des Tisches, welches in der ersten Idee nicht notwendig gewesen wäre.
Benötigtes Werkezug
- Kreissäge und/oder Tischkreissäge, Kappsäge (bei Eigenzuschnitt)
- Stichsäge
- (optional) Oberfräse
- Holzleim
- Akkuschrauber + Schrauben + Bohrer + Senker
Der Zuschnitt
Bevor es an den Zuschnitt ging wurden die zu verbauenden Geräte einmal probe gelegt und auch an einen möglichen Austausch der Geräte wenn diese mal defekt sein sollten gedacht. Danach wurden die Maße des Tisches ein wenig abgeändert und entsprechend beim Zuschnitt berücksichtigt:. Die Zuschnitte wurden aus 18mm Multiplex Siebdruckplatten angefertigt::
- Tsichplatte Unterseite: ca. 107cm x 45cm
Zudem werden für die eigentliche “Tischplatte” noch einige schmalere Stücke aus 18mm Multiplex benötigt. Grob überschlagen (ohne die überlappung an den Ecken) folgende Menge:
- Tischseiten links/rechts: 2x5 = 10Stück mit ca. 45cm x 5cm
- Tischvorderseite: 5Stück mit ca 107cm x 5cm
- Tischrückseite: 2Stück mit ca. 107cm x 5cm sowie 3x3 = 9Stück mit ca. 5cm x 5cm
Der Aufbau
Um mit dem Aufbau irgendwo anzufangen habe ich mich entschieden zunächst mir dem Tischelement zu beginnen. Hierzu benötigte man als erstes den entsprechenden Zuschnitt für die Tischunterseite. An diesem wird nun die Abrundung an den Ecken eingezeichnet und mit einer Stichsäge grob zurecht gesägt. Idealerweise würde man nun mit der Oberfräse entlang der Kante die Rundung exakt anhand einer Schablone nachfahren um eine perfekte Ecke zu erhalten.
Nachdem die Tischunterseite soweit vorbereitet ist werde ich Lage für Lage die schmalen Brettchen an die Kanten des nun stetig wachsenden Tischelementes verleimen und zusätzlich mit Schrauben fixieren. Um die spätere Nachbearbeitung einfacher zu gestalten, werden die Brettchen nach anprobe bereits vor dem verleimen mit einer Stichsäge anhand der Rundung vorgesägt und/oder wahlweise gefräst. Beim Einbau werde ich die Brettchen an den Kanten jeweils lagenweise versetzen um in Summe eine stabile Konstruktion zu erhalten.
Dabei ist drauf zu achten, dass im hinteren Berich des Tischelementes (also da wo man später steht) ein Ausschnitt für diverse Geräte gelassen werden muss. Entsprechend sind - wenn man von 1HE-Geräten (~45mm) mit ein wenig Luft darunter/darüber ausgeht die unteren drei Lagen weg zu lassen. Jedoch sollte man im Vorfeld schauen, was für Geräte da wirklich Platz finden sollen und ggf. an den entsprechenden Stellen Rackschienen o.Ä. für die Befestigung der Geräte vorsehen.
Sind diese Dinge geklärt und entsprechend berücksichtigt worden kann mit der 4. Lage weitergemacht werden. Hierbei ist darauf zu achten, dass das Brettchen im hinteren Bereich auf beiden Seiten aufliegen muss.
Auf dem Bild ist der Bauzustand nach aufbringen der 4.Lage Rahmenholz, also die erste Lage über den von hinten zu erreichenden Einbaugeräten zu erkennen. Anhand der gewählten Maße passen bei meiner Ausführung zwei 19"-1HE-Geräte nebeneinander in die Öffnung. Bevor ich dise Lage endgülti mit Holzleim befestigt habe, wurde jedoch mit zwei 19" Geräten sowie den zu verbauenden Geräten probegelgt ob alles passt oder hier schon nachgearbeitet werden muss.
Nun stand ich an dem Punkt, wo nur noch die letzte Lage aufgebracht werden hätte müssen und das Probelegen hat mir folgende Probleme öffenbart:
- Mein DJ-Controller hat eine Höhe von fast zwei Lagen (1-2mm Höhenunterschied). Dies bedeutet jedoch, dass bei zwei Lagen über den Einbaugeräten vermutlich kein Platz für einen vernünftigen “Stand” bzw. befestigung des Controllers vorhanden sein könnte.
- Die Befestigung der oberen “Tischplatte” bzw. Abdeckung ist noch nicht abschließend geklärt. Diese muss sowohl für den Controller asugeschnitten sein als auch Möglichkeiten bieten zwecks Installation und Wartung in den Tisch hinein zu kommen.
Also zurück in die CAD und die Holzarbeiten bis zur Lösung der Probleme unterbrechen.
Der Prototyp
- älter Monitoring mittels Statping-ng 13.Dezember 2022
- neuer Willkommen 2023 - Neues Design 1.Januar 2023